Pilzausstellung
Die Ausstellung wird diesmal auf größerer Fläche
(in der Winterhalle) gezeigt. Neben einer reichen Auswahl an frischen
Pilzen werden Pilzmodelle, informative
Pilzposter und Pilzfotos zu sehen sein. Das
Spektrum der frischen Pilze wird von winzig klein bis groß, unscheinbar
bräunlich bis leuchtend farbig und von giftig oder ungenießbar bis
essbar reichen. Alle Pilze werden von Mitgliedern des Pilzvereins bestimmt und
mit dem deutschen und lateinischen Namen beschriftet.
Ebenso wie in den vergangenen Jahren bieten die
Mitglieder des Pilzvereins auch dieses Jahr wieder
Pilzberatung und interessante Führungen
durch die Ausstellung an.
Begleitend zur Pilzausstellung werden vom 21.
September bis 7. Oktober im Grünen Saal,
Seitenhaus 7 des Gewächshauses, Pilzbilder von
Claus Caspari gezeigt.
Boletus aestivalis - Sommer-Steinpilz,
Eichen-Steinpilz
In Laubwäldern kommt dieser
wohlschmeckende Röhrenpilz vor, der mit dem Stein- oder Herrenpilz,
Boletus edulis, nah verwandt ist. Sommer-Steinpilze
erkennt man an dem markanten Netz auf der ganzen Stiellänge und an ihrer
Leichtigkeit, da das Fleisch nicht so kompakt, hart und schwer ist wie beim
Herrenpilz. Die Steinpilze zählen zur Familie der Röhrlinge
(Boletaceae).
Lycoperdon foetidum -
Stink-Stäubling, Stinkender
Stäubling
Zur Familie der Weichboviste (Lycoperdaceae)
zählt der Stinkende Stäubling. Er ist
ungenießbar. Wie bei allen Lycoperdon-Arten entwickeln
sich die Sporen im Inneren des Fruchtkörpers. Junge
Stäublinge haben noch ein festes Fruchtfleisch,
ältere bestehen nur noch aus Sporen, die durch eine Öffnung am
Scheitel des Fruchtkörpers als Staubwolke hervortreten, wenn der Pilz
getreten oder gedrückt wird. Zu finden ist der
Stink-Stäubling im Mischwald.
Pholiota destruens -
Pappelschüppling
Die Gattung Pholiota,
Schüppling, kommt mit 33 Arten in Europa vor. Fast alle
sind Holzbewohner. Der deutsche Name bezieht sich auf den schuppigen Hut;
typisch für die Gattung ist auch der beringte Stiel. Wie nicht anders zu
erwarten, gedeiht der Pappel-Schüppling besonders gern an
liegenden Pappelstämmen oder an Pappelstrünken. Der Geruch wird als
unauffällig bis aromatisch beschrieben. Der Geschmack des Fleisches ist
bitter, der Pilz ist ungenießbar. Die Gattung Pholiota
zählt zur Familie der Träuschlingsartigen (Strophariaceae).
Pilzausstellung
Großer Andrang
herrscht jedes Jahr in der Pilzausstellung im Botanischen Garten.
Täublinge (Russula-Arten) in der
Pilzausstellung
Die Vielfalt der Täublinge kann man
in der Pilzausstellung im Botanischen Garten gut studieren. Typisch für
diese Lamellenpilze sind das brüchige Fleisch von Hut und Stiel und die
meist lebhaft gefärbte Haut des Hutes. Diese kann weiß, gelb, rot,
grün, blau, violett oder braun gefärbt sein. In Mitteleuropa gibt es
an die 110 Arten von Täublingen. Alle mit roh mild
schmeckendem Fleisch sind genießbar, die mit zum Teil brennend scharf
schmeckendem Fleisch ungenießbar bis giftig. Die Gattung
Täubling, lateinisch Russula, zählt zur
Familie der Sprödblättler (Russulaceae).
Russula lundellii -
Pracht-Täubling
Nicht wenige Pilz-Arten sind selten
geworden oder vom Aussterben bedroht. Als stark gefährdet wird der
Pracht-Täubling, Russula lundellii, eingestuft,
auch der Weiche-Dotter-Täubling genannt. Er kommt
ausschließlich in Birkenbeständen vor. Russula lundellii
zählt zur Familie der Sprödblättler (Russulaceae).
Fotos: Peter Karasch
Text: Ehrentraud Bayer