In ihren Arbeiten ist Elizabeth
Steinhauser immerfort auf der Suche nach den ständigen Veränderungen
im Leben. Stellvertretend für alle Individuen nehmen Pflanzen dabei eine
stille und beharrliche Schlüsselrolle ein. Großformatige
Blüten, Pflanzenteile, Kelche und Stängel künden von den
Vorgängen und Metamorphosen des Alltäglichen. Werden und Vergehen
sind dabei immer wieder das zentrale Thema bei Elizabeth Steinhauser.
Auch bei der Gemäldereihe
Dialoge benützt die Malerin und Lithographin die
Ausdrucksstärke ihrer Motive zur Versinnbildlichung abstrakter
Zusammenhänge. Überdimensionale, strukturell reduzierte Pflanzenteile
geben mit ihren bewusst entmaterialisierten Formen und weitgehend monochromen
Farben eine Existenzgrundlage aller Individuen wieder den Dialog.
Rose und Lilie oder Farbe und
Form sie treten nicht in Konkurrenz, sondern suchen die Gemeinsamkeit.
Eine Gemeinsamkeit, die in ihrer metaphorischen Ausdruckskraft und synonymen
Sprache liegt. Elizabeth Steinhauser fängt diese Sprache unverfälscht
und doch abstrakt ein.
Form und Farbe stehen dabei Platz
haltend für größere Zusammenhänge. Der Mikrokosmos eines
Fruchtstempels lässt Ahnungen über Form und Schönheit des
Universums aufkommen. In den entmaterialisierten Blättern des Rosenkelches
spiegelt sich die mögliche Leichtigkeit des Seins wieder. Das exotische
Innenleben der Lilie gibt dem Betrachter den Blick auf das vermeintlich
Ungewöhnliche frei.
Der Weg ist offen für jegliche
Assoziation.
Johannes Steinhauser
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