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Botanischer Garten München-Nymphenburg | ||||||
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Hexen- und ZauberpflanzenAusstellung in der Winterhalle (mit Leihgaben des Palmengartens Frankfurt) Hexen- und Zauberpflanzen im Freiland und im Gewächshaus Samstag, 22. Juli 2006, bis Sonntag, 10. September 2006 Öffnungszeiten der Ausstellung: Im Juli und August
täglich von 9.00 Uhr bis 18.30 Uhr Das Freiland des Gartens schließt am Abend eine halbe Stunde später als die Ausstellung. Ausstellungsort: Botanischer Garten München-Nymphenburg In der Winterhalle: Informationstafeln
(Leihgaben des Palmengartens Frankfurt), Hexenkräuter, magische Pflanzen,
Zauberhölzer (Leihgaben des Holzkünstlers Volmar Zimmer) Im Freiland und in den Gewächshäusern: Hinweise auf Hexen- und Zauberpflanzen (spezielle Hinweistäfelchen).
Datura stramonium L. Auf dem Plakat ist eine bekannte Hexenpflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) abgebildet: Datura stramonium, der Gemeine Stechapfel, stammt ursprünglich aus dem tropischen Amerika. Im 16. Jahrhundert wurde er in Spanien eingeführt. Heute ist der Stechapfel in Afrika, Asien, Nordamerika und Europa zu finden. Die Pflanze besiedelt bevorzugt Ödland, Schuttplätze und Wegränder. In seiner Heimat wurde der Stechapfel schon seit Jahrtausenden von den indianischen Schamanen eingesetzt. Seine berauschende Wirkung war bekannt. In Europa war der Stechapfel im Mittelalter wichtiger Bestandteil der "Hexensalbe". Weitere Namen des Stechapfels sind u.a. Teufelsapfel, Stachelnuß, Hexenkümmel (Samen), Hexenkraut. Die toxische (giftige!) Wirkung wird durch Alkaloide hervorgerufen, hauptsächlich durch L-Hyoscyamin und L-Scopolamin Plakat (Entwurf und Realisierung): Franz Höck, Botanischer
Garten München-Nymphenburg
Atropa belladonna L. Eine klassische Hexenpflanze ist die Tollkirsche, Atropa belladonna. Sie zählt genauso wie der Stechapfel zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae). Atropa belladonna ist eine kalkliebende, krautige Staude, die in Laubwäldern und an Waldrändern gedeiht. Sie kommt in Europa, Asien und Nordafrika vor. Die äußerst giftige Tollkirsche ist seit dem Altertum als Gift- und Zauberpflanze bekannt. Römische Frauen träufelten sich den Saft der Tollkirsche in die Augen, um die Pupillen zu weiten - große Pupillen galten als schön. Noch heute hat das in der Tollkirsche enthaltene, pupillenerweiternde Atropin Bedeutung in der Augenheilkunde. Belladonna-Extrake wurden ab 1867 zeitweise unter der Bezeichnung "Bulgarische Kur" zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung (Schüttellähmung) eingesetzt; die Nebenwirkungen (u.a. Sehstörungen, Mundtrockenheit) waren allerdings gravierend. Im Mittelalter waren Tollkirschen Bestandteile der "Hexensalben". Weitere Namen der Tollkirsche sind Teufelskirsche und Teufelskraut. Die toxische (giftige!) Wirkung beruht auf dem Gehalt an Alkaloiden, deren Zusammensetzung je nach Standort und Jahreszeit variieren kann. L-Hyoscyamin, Atropin und Scopolamin sind die Hauptwirkstoffe.
Solanum dulcamara L. Die Bezeichnungen Alpkraut, Teufelsklatten, Teufelszwirn oder Teufelsbeere weisen auf die giftige Wirkung dieses kletternden Nachtschattengewächses hin. Sein heute gebräuchlicher Name ist Bittersüßer Nachtschatten. Sämtliche Teile dieser bei uns heimischen Pflanze sind durch Steroidalkaloide (Solanine) und Saponine giftig. Vom Verzehr der verlockend aussehenden Beeren, die anfangs bitter, später süß schmecken, ist daher unbedingt abzuraten, selbst wenn es heißt, ihr Giftgehalt nehme bei der Reife ab. Getrocknete Stengelstücke wurden früher gegen Hautleiden eingesetzt, ein Absud der Wurzel half angeblich bei Husten und Asthma. Die wissenschaftliche Bezeichnung dieser Giftpflanze, Solanum dulcamara, weist auf die Verwandtschaft mit der Kartoffel (Solanum tuberosum) hin.
Literatur (Auswahl): Roth, L., Daunderer, M. und Kormann, K. 1994: Giftpflanzen - Pflanzengifte. 4. Auflage. Steinecke, H. 2004: Tollkirsche, Stechapfel in: Druidenfuß und Hexensessel. Palmengarten, Sonderheft 38.
Fotos: Franz Höck, Botanischer Garten München-Nymphenburg Text: Ehrentraud Bayer
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