Internationaler Museumstag:
Museen und junge Besucher
Der Botanische Garten München-Nymphenburg stellt in der
Münchner Museenlandschaft ohne Zweifel eine Besonderheit dar: seine
Ausstellungsstücke leben! Sie wachsen und blühen, aber sie werden
auch welk und verschwinden, zeitweise oder ganz. Deshalb gibt es im Laufe des
Jahres im "Lebenden Museum Botanischer Garten" immer wieder etwas Neues und
Anderes zu sehen.
Viele der ausgestellten Pflanzen zeigen schon auf den ersten
Blick ihre Besonderheit und Vielfalt, andere entfalten ihre Schönheit erst
bei genauerem Hinsehen oder unter der Lupe. Gelegenheit, ein wenig einzudringen
in diese dem unbewaffneten Auge verborgene Wunderwelt, gibt es bei der
Kinderaktion am Internationalen Museumstag. Bei Führungen betrachten die
jungen Besucherinnen und Besucher zunächst die Pflanzen mit bloßem
Auge, später können interessante Strukturen unter der Stereolupe
studiert werden. Dieses auf unsere jungen Besucherinnen und Besucher
abgestimmte Programm wird in Kooperation mit dem Museumspädagogischen
Zentrum (MPZ) durchgeführt.
Weitere Angebote zum Internationalen Museumstag, die sich
allerdings eher an "ältere Semester" wenden, sind vier Führungen zu
unterschiedlichen Themen. Dabei ist zu hoffen, daß die Erwachsenen gut
aufpassen und es sich genau merken, was sie über die Pflanzen erfahren.
Bei nächster Gelegenheit könnten sie das nämlich an ihre Kinder
oder Enkelkinder weitergeben.
Wer den Botanischen Garten München-Nymphenburg noch nicht
kennt, sollte sich gerade an diesem Sonntag, dem 21. Mai 2006, einen Ruck geben
und vorbeischauen - es kostet den ganzen Tag einschließlich der
Führungen nur 2,00 Euro Eintritt!
Kommen Sie - ein Besuch lohnt sich immer!

Epiphytische Orchideen sind ohne Zweifel die bekanntesten und
für die meisten auch die allerschönsten Epiphyten (Aufsitzerpflanzen)

Epiphytische Orchidee

Epiphytische Orchideen

Zu den Epiphyten zählen auch zahlreiche Arten der Gattung
Tillandsia aus der Familie der Bromeliengewächse. Die abgebildete
Art, Tillandsia usneoides, ist eine der kuriosesten Epiphyten. Sie hat
keine Wurzeln und hält sich nicht am Untergrund fest, sondern hängt
locker über Äste und sogar über Telegrafendrähte. Ihren
Bedarf an Wasser sowie Nähr- und Mineralstoffen deckt sie aus der
Luft.

Bild der Öldrüsen von Angelonia pubescens aus
Brasilien. Ganz neue Welten tun sich auf, blickt man in das Innere einer
Blüte, und erst recht dann, wenn man es durch die Lupe betrachtet.
Fotos: Franz Höck, Botanischer Garten
München-Nymphenburg
Text: Ehrentraud Bayer