Das Wunder der Verwandlung
Einblicke in das Leben unserer heimischen Schmetterlinge
Eine Foto-Dokumentation von Wilhelm Eisenreich
Samstag, 1. August 2015 bis Sonntag, 6. September 2015
Eintrittspreis: 5,50 €, ermäßigt 3,50 €
Die Ausstellung in der Winterhalle ist
im August von 9 bis 18:30 Uhr und im September von 9 bis 17:30 Uhr geöffnet.
Schmetterlinge mag wohl jeder. Sie sind die beliebtesten Insekten und erfreuen uns
von Kindheit an. Die wunderbaren Farben und die Zeichnung ihrer Flügel, ihr scheinbar
schwereloser Flug und ihre so zerbrechlich wirkende Schönheit üben eine große
Anziehungskraft auf die Menschen aus. Aber es gibt noch etwas, was Schmetterlinge
so faszinierend macht: ihr Auftreten in völlig verschiedenen Erscheinungsformen und
der Wechsel von einer zur anderen – das Wunder der Verwandlung.
Segelfalter, Foto: Wilhelm Eisenreich
Das Leben eines Schmetterlings beginnt als Raupe. Sie schlüpft aus einem winzigen,
mit bloßem Auge kaum sichtbaren Ei, das ihre Mutter, also ein befruchtetes
Schmetterlingsweibchen, an eine Pflanze gelegt hat, die für das Räupchen genau
die richtige Kost bietet. Das kleine Ding hätte wegen seiner eingeschränkten
Fortbewegungsmöglichkeiten ja auch keine Chance, selbst nach der geeigneten
Futterpflanze zu suchen. Die meisten Raupen nagen nämlich nicht einfach an
irgendwelchem Grünzeug, sondern sind Spezialisten, die sich nur von ganz bestimmten
Pflanzen ernähren – manche sogar nur von einer einzigen Pflanzenart. Bevor sie
etwas anderes fressen, gehen sie lieber ein. Unsere bekanntesten Tagfalter sind
Beispiele dafür: Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs brauchen Brennnesseln, und nichts anderes!
Die Raupe kennt nur einen Lebensinhalt: Fressen. Sie nimmt enorm an Größe und
Körpergewicht zu, und da ihre Chitinhaut nicht mitwächst, muss sie diese mehrmals
wechseln. Wenn die Raupe ihre endgültige Größe erreicht hat, häutet sie sich ein
letztes Mal, und nun kommt unter der alten Haut ein völlig anderes „Wesen“ zum
Vorschein: Die Raupe hat sich zur Puppe verwandelt.
Der Raupenkörper wird komplett umgebaut und es entsteht ein völlig anders aussehendes
Lebewesen. Es besitzt nun Fühler, einen Rüssel, sechs Beine, Facettenaugen – und vor
allem – Flügel! Sie tragen den Schmetterling in die Lüfte und erlauben ihm von Blüte
zu Blüte zu fliegen und auch größere Strecken zurückzulegen. Der Gegensatz zur
kriechenden Raupe könnte größer nicht sein. Und doch wurde ein weiterer bemerkenswerter
Unterschied noch nicht genannt. Nur Schmetterlinge können sich fortpflanzen. Es
ist ihr eigentlicher Lebenszweck und mit der Paarung, Befruchtung und späteren
Eiablage schließt sich der Kreis.
In der Welt der Schmetterlinge gibt es – auch hier bei uns – eine unglaubliche
Vielfalt an Formen und Farben. Leider sind viele Schmetterlingsarten selten geworden
und aus manchen Gegenden schon teils oder ganz verschwunden. und Diese Tendenz
hält aufgrund der fortschreitenden Zerstörung von natürlichen Lebensräumen immer
noch an. Umso wichtiger ist es, dass man all das Staunenswerte und Faszinierende
an den Schmetterlingen sichtbar macht und sich darüber bewusst wird, was für
wunderbare Lebewesen uns verloren gehen könnten.
In der Ausstellung „Wunder der Verwandlung – Aus dem Leben unserer heimischen Schmetterlinge“
zeigt Wilhelm Eisenreich beeindruckende Foto-Dokumente aus der meist im Verborgenen
stattfindenden Entwicklung heimischer Schmetterlinge in einer brillanten Bildtechnik.
Die Produktion der Exponate erfolgte im Direktdruckverfahren auf Alu-Dibond-Platten,
einem Material, das die Wiedergabe auch kleinster Strukturen in hervorragender Weise
ermöglicht.
Die Ausstellung wird vom 1. August bis zum 6. September 2015 im Botanischen Garten
München-Nymphenburg in der Winterhalle gezeigt. Sie ist täglich geöffnet, im August
von 9 - 18:30 Uhr, im September von 9 – 17:30 Uhr. Der Besuch der Ausstellung ist
im Eintritt von € 5,50 regulär, € 3,50 ermäßigt, in den Botanischen Garten
inbegriffen.