
Aus unserem Holz
100 Drechselarbeiten von Volkmar Zimmer, gearbeitet aus dem Holz von 100 verschiedenen Bäumen aus dem Botanischen Garten.
Samstag, 19. Juli 2014 bis
Sonntag, 7. September 2014
Ausstellung in der Winterhale zum
100. Geburtstag des Botanischen Gartens
Die ausgestellten Drechselarbeiten Volkmar Zimmers entstanden ausnahmslos aus dem Holz von Bäumen, die im Botanischen Garten wuchsen und aus Altersgründen oder wegen Sturmschäden gefällt oder beschnitten werden mussten.
Holz: Gemeine Fichte, Picea abies (L.) H. Karst.
Foto: Franz Höck, Botanischer Garten München-Nymphenburg
Vor etwa 15 Jahren begann Volkmar Zimmer mit der Verwirklichung seiner Idee, eine individuelle und charakteristische Erinnerung an die Bäume des Botanischen Gartens zu schaffen. Er bemühte sich darum, Stamm- und Aststücke gefällter Bäume aus dem Garten zu erhalten und schnitt daraus Scheiben, die er sorgfältig mit dem botanischen Namen beschriftete. Je nach Umfang und Qualität der Holzstücke entstanden daraus unter der kundigen Hand des Holzkünstlers weitere Objekte. Er drechselte kleine und größere Schalen, Kugeln und Kegel. Sie weisen, um das Typische der jeweiligen Holzart zu zeigen, Kern- und Splintholz sowie oft auch Teile der Rinde auf. Im Laufe der Jahre entstanden so aus hundert verschiedenen Gehölzarten Drechselobjekte und Holzscheiben, die heuer im Jubiläumsjahr des Botanischen Gartens, in einer eigenen Ausstellung mit dem treffenden Titel „Aus unserem Holz“ erstmalig gezeigt werden. Sie stellen ein ganz besonderes Zeugnis der Baumartenvielfalt im Botanischen Garten dar.
Holz: Kanonenkugelbaum, Couroupita guianensis Aubl.
Foto: Ehrentraud Bayer, Botanischer Garten München-Nymphenburg
Neben den Drechselarbeiten sind in der Ausstellung weitere sehr bemerkenswerte Stücke zu sehen. Zum einen ist das die von Volkmar Zimmer aus naturbelassenen verschiedenfarbigen Sägespänen im Jahr 2011 speziell für den Botanischen Garten geschichtete Plexiglassäule, die 51 Baumarten repräsentiert. Zum anderen ist es eine Auswahl an Holzbüchern aus der berühmten Holzbibliothek des Paters Candid Huber (1747 - 1813), die von der Holzforschung München, TUM freundlicherweise als Leihgabe zur Verfügung gestellt wurden.
Blick in die Ausstellung, links die Sägespänesäule von Volkmar Zimmer.
Foto: Franz Höck, Botanischer Garten München-Nymphenburg
Die in Form von Holzscheiben und Drechselobjekten ausgestellten Baumarten sind mit wenigen Ausnahmen auch als lebende Pflanzen zu sehen. Mehrere dieser Arten sind in und vor der Ausstellungshalle als Kübelpflanzen aufgestellt, andere finden sich im Freiland des Botanischen Gartens, insbesondere im Arboretum (Baumgarten), weitere in den Schaugewächshäusern.
Blick in die Ausstellung
Foto: Franz Höck, Botanischer Garten München-Nymphenburg
Volkmar Zimmer mit einer Baumscheibe und einem Drechselobjekt aus dem
Holz eines über 95-jährigen Riesen-Lebensbaums, Thuja plicata Donn ex D. Don,
der bei einem Sturm umfiel.
Foto: Franz Höck, Botanischer Garten München-Nymphenburg
Volkmar Zimmer – Kurzvita
Der Holzkünstler Volkmar Zimmer aus Germering bei München war 35 Jahre als Entwicklungsingenieur in der Kommunikationstechnik tätig. Schon immer hat ihn die besondere Schönheit des Holzes – insbesondere seine Maserungen und Farbtöne – fasziniert. Nach seiner aktiven Berufszeit besuchte er von 1990 bis 1994 Vorlesungen an der Forstwissenschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die dort erworbenen Kenntnisse über Aufbau und Wachstum der Bäume ermöglichen es dem autodidaktischen Künstler in seinen Drechselarbeiten die Besonderheiten der verschiedenen Hölzer gezielt hervorzuheben. Den Künstler interessiert dabei bei seinen Exponaten sowohl die Darstellung der Normalität als auch die der Abnormität der Hölzer. Pathologische Veränderungen, wie sie etwa Pilzbefall hervorruft, ins Holz eingewachsene Steine, Wucherungen und Ähnliches mehr, werden eingearbeitet und sind Teil der künstlerischen Drechselobjekte Volkmar Zimmers.
Drechselarbeit von Volkmar Zimmers
Holz: Amerikanische Gleditschie, Lederhülsenbaum, Gleditsia triacanthos L.
Foto: Franz Höck, Botanischer Garten München-Nymphenburg
Ausstellungsdaten
Dauer
Samstag, 19. Juli 2014 bis Sonntag, 7. September 2014
Öffnungszeiten
täglich durchgehend von 9 bis 18:30 Uhr im August und von 9 bis 17:30 Uhr im September.
Das Freiland des Gartens ist am Abend eine halbe Stunde länger als die Ausstellung geöffnet.
Ort
Botanischer Garten München-Nymphenburg, Menzinger Str. 65, 80638 München, Winterhalle.
Zugang in den Botanischen Garten
Haupteingang: Menzinger Str. 65, (zur Winterhalle nächstgelegener Eingang).
Südeingang: Erreichbar zu Fuß über den Schlosspark Nymphenburg, mit dem Fahrrad über die Maria-Ward-Straße und den Radweg „Alte Menzinger Straße“. Vom Südeingang etwa 10 min Fußweg bis zur Winterhalle.
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Der Haupteingang ist direkt erreichbar mit Trambahn Linie 17 (oder Ersatzbus) und mit Bus 143; Haltestelle: Botanischer Garten.
Eintrittspreise (Tageskarte)
Erwachsene 5 €, ermäßigt 3 €. Kinder bis zu 12 Jahren haben freien Eintritt,
Zutritt in den Botanischen Garten ist jedoch nur in Begleitung Erwachsener erlaubt.
Im Eintrittspreis enthalten ist der Gartenbesuch einschließlich der Gewächshäuser
und der Ausstellung. Die begleitenden Veranstaltungen sind ebenfalls inbegriffen.
Besucherordnung
Es gilt die allgemeine Besucherordnung sowie:
Hunde
Hunde dürfen nicht in die Winterhalle und nicht in die Gewächshäuser.
Im Freiland des Botanischen Gartens München-Nymphenburg dürfen Hunde
an der kurzen Leine mitgeführt werden.
Fotografieren
Fotografieren für rein private Zwecke (ohne Stativ) ist in der Ausstellung erlaubt.
Idee, Motto, Ausstellungskonzept
Volkmar Zimmer, Germering; Dr. Ehrentraud Bayer und Thomas Heller, Botanischer Garten München-Nymphenburg
Ausstellungsgestaltung
Thomas Heller, Botanischer Garten München-Nymphenburg, und das Team des Botanischen Gartens; Bildfahnen, Fotografie und Layout: Franz Höck, Botanischer Garten München-Nymphenburg; Vitrinengestaltung: Christine Stadtkus, Botanischer Garten München-Nymphenburg und Martin Bilfinger, Wolfratshausen.
Leihgaben und Unterstützung
Volkmar Zimmer, Germering
Dr. Dietger Grosser, Institut für Holzforschung, München
Baumschule Fischer, Fahrenzhausen
progrün Gärtnerei, Finsing
Museum Mensch und Natur
Monika Jerg, MPZ (Museumspädagogisches Zentrum München)
Eva Schmidbauer, Botanischer Garten München-Nymphenburg
Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Botanischen Gartens München-Nymphenburg
Blick in die Ausstellung (Installation aus Haselnusssstecken)
Foto: Franz Höck, Botanischer Garten München-Nymphenburg
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