Welt der Leberblümchen
Freitag, 7. März 2014 bis Sonntag, 9. März 2014
Ausstellung im Kalthaus (Haus 11 der Schaugewächshäuser)
Leberblümchen, unter dem wissenschaftlichen Gattungsnamen Hepatica bekannt, haben ihr natürliches Verbreitungsgebiet in den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel. Etwa ein Dutzend Wildarten findet man insgesamt; sie gedeihen in Nordamerika, Europa, Zentralasien, Japan und Korea und besiedeln dort bevorzugt lichte Laub- und Mischwälder. Leberblümchen zählen bei uns und anderswo zu den sehr frühen Frühjahrsblühern.
Die einzige bei uns in Deutschland wild vorkommende Leberblümchen-Art ist Hepatica nobilis Mill. var. nobilis.
Neben den in der Natur vorkommenden Arten gibt es eine ganze Reihe von Kultursorten. Viele
davon kommen aus Japan, wo die die Leberblümchen schon ein Vierteljahrhundert lang gezüchtet
werden. Sie erfreuen sich, auch hier in Europa, von Jahr zu Jahr größerer Beliebtheit bei Blumenfreunden.
In der Ausstellung im Botanischen Garten wird in ansprechender Anordnung ein attraktives
Sortiment an lebenden Leberblümchen-Sippen gezeigt. Dabei geht es nicht nur um die Darstellung
der schönen zarten Blüten, sondern auch um die charakteristischen dreilappigen Blätter, die die
Pflanzen auch im blütenlosen Zustand zu einer Zierde machen.
Begleitend zur Ausstellung finden am Samstag, den 8. März 2014, Vorträge statt.
Vortragsort wird die Aula des am Ostrand des Botanischen Gartens gelegenen Maria-Ward-Gymnasiums sein.
Die Ausstellung ist täglich von 9:00 – 16:30 Uhr zu sehen. Der Besuch der Ausstellung
ist im Eintrittspreis in die Gewächshäuser (5 € regulär, 3,50 € ermäßigt) inbegriffen.
Ausstellung und Vorträge werden von der Carl Friedrich von Siemens Stiftung, München,
und von der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens München e.V. unterstützt.
Begleitende Hepatica-Vorträge
Samstag, 8. März 2014
Ort: Aula des Maria-Ward-Gymnasiums, Maria-Ward-Str. 5, 80638 München
Erreichbar mit Tram 17 oder Bus 51, Haltestelle Maria-Ward-Straße oder
zu Fuß durch den Botanischen Garten (siehe Hinweis-Schilder).
Der Eintritt in die Vorträge ist frei!
10 Uhr: Ashwood Nurseries in Kingswinford/West Midlands
Vortrag in englischer Sprache, von Samantha Spendlove, Ashwood Nurseries, GB
Samantha Spendlove kommt aus England; sie arbeitet seit 18 Monaten bei John Massey,
von den Ashwood Nurseries.
Dort wurde ihr die Kultur der Hepatica, die Alpine Anzucht und die Roscoea-Züchtung
übertragen.
In ihrer Präsentation wird sie uns John Masseys Arbeit mit Hepatica-Arten vorstellen, u.a.
wie er die Kulturbedingungen aus Erkenntnissen am Naturstandort ableitete. Besonders spannend
wird ein Blick auf Hepatica falconeri, eine sehr seltene Art, die John letztes Jahr
am Naturstandort sah. Zum Ausklang des Vortrags zeigt Samantha Bilder von John Masseys
berühmter Sammlung mit Musikbegleitung.
11 Uhr: Die Zukunft der Hepatica – Züchtung und die Züchter
Vortrag von Herrn Andreas Händel, Neu-Falkenrehde, Ketzin, Lkr. Havelland
Andreas Händel, Gärtnermeister und Gärtner aus Leidenschaft wurde in der Gärtnerei
von Karl Foerster in Potsdam-Bornim ausgebildet. Danach übernahm er die komplette
Rekonstruktion und Neubepflanzung des Foersterschen Senkgartens im Auftrag der Denkmalpflege.
Hepatica sind seine Liebe seit seiner Kindheit, 1980 begann er mit deren Kultur
und Zucht. Zusammen mit seiner Frau kultiviert Herr Händel auf knapp 2500 m² etwa
5.000 Mutterpflanzen auf Beeten; des Weiteren etwa 10.000 Sämlinge und Jungpflanzen in
Kulturgefäßen. In seinem Vortrag stellt Herr Händel brauchbare Methoden der Züchtung vor,
die Zuchtrichtungen der Gegenwart und schließlich einige Züchter selbst. Herr Händel
zählt gegenwärtig mit zu den erfolgreichsten Leberblümchen-Züchtern.
14 Uhr: How to grow filled flowers from seeds
Vortrag in englischer Sprache von Frau Gunhild Poulsen, Hurup, Jütland, Dänemark
Gunhild Poulsen lebt im Nordwesten Jütlands, nahe der Nordsee und dem großen Schutzgebiet
„Nationalpark Thy“. Frau Poulsen sammelt leidenschaftlich Pflanzen, zusammen mit ihrem Mann
kultiviert sie diese in ihrem Garten. Hepatica gilt als ihr Favorit. Seit 15 Jahren
sind sie bei ihr in Kultur. Eine private Reise nach Japan zu den Züchtern und Gärtnereien
dort hat ihr Interesse gesteigert.
Heute befinden sich rund 800 verschiedene, registrierte Hepatica-Sorten in ihrer Kultur.
Frau Poulsen fürht jährlich Kreuzungen durch, um spannende Exemplare mit einfachen und
gefüllten Blüten zu erhalten. Im Vortrag wird Frau Poulsen über Kreuzungen sprechen, aus
denen man gefüllt blühende Hepatica erhalten kann und die Ergebnisse zeigen.
15 Uhr: Die Leberblümchenzucht in Japan
Vortrag von Herrn Gunther Kleinhans, Berlin
Gunther Kleinhans ist seit früher Kindheit ein begeisterter Pflanzenliebhaber. Er arbeitet
seit 18 Jahren als Airline Steward und nutzt jede Gelegenheit, interessante Pflanzen zu sehen.
Zu den Leberblümchen kam Herr Kleinhans über Paul Christian (rareplants, Wrexham, GB), der
ihn bat, nach guten Quellen zu suchen. Seit 12 Jahren besucht nun Herr Kleinhans regelmäßig
Hepatica-Gärtnereien und Leberblümchen-Ausstellungen in Japan. Vor Ort beobachtet er die
Entwicklung und die Veränderung der japanischen Leberblümchenzucht sehr genau. Sein Vortrag
basiert auf diese Erfahrungen und Kenntnisse.
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