Kristallblüten
Fotografien von Mikrokristallen aus der Pflanzenwelt
von Una Jacobs
23. März bis 14. April 2013
Ausstellung im Grünen Saal (Haus 7 der Schaugewächshäuser)
Originalfotos, Texte und Konzept Una Jacobs, München
Repros und druckfertiges Layout, Franz Höck, Botanischer Garten München-Nymphenburg
Kristallblüten
Über die Entstehung der Fotografien
Mikrokristalle, wie sie die Fotos zeigen, kann man aus den verschiedensten löslichen,
kristallinen Substanzen entstehen lassen. Hier wurden vor allem Zitronensäure,
Weinsäure und Vitamin C (Ascorbinsäure) gewählt, dazu auch Mischungen aus verschiedenen
Substanzen. Sie sind weit verbreitet und spielen im Haushalt der Natur und für die
menschliche Gesundheit eine große Rolle.
Einige Krümel der Substanz löst man in Wasser oder Alkohol auf und lässt dann ein
paar Tropfen auf einem Glasplättchen verdunsten. Es entsteht eine dünne Schicht
oder weißliche Kruste. Mit bloßem Auge ist nicht viel zu sehen. Erst der Blick durch
das Polarisations-Mikroskop enthüllt eine eigenartige Farbenpracht und Formenvielfalt.
Oft verläuft die Kristallisation in Sekunden oder Minuten. Dann schießen wie aus dem
Nichts Strahlen und Dolche hervor, Räder und Rauten dehnen sich bis Nachbarkristalle
das Wachstum stoppen. Manchmal zeigen sich überraschende Parallelen zu vegetativen Formen.
Blätter und Farnwedel entfalten sich, Blüten und Blumenbeete erblühen zu „Kristallblüten“.
Die Analogien zur Pflanzenwelt sind besonders erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die
Mikrokristalle nur etwa 1 – 2 mm groß sind.
Die Versuchsbedingungen wie Konzentration der Lösung, Temperatur, Verdunstungsgeschwindigkeit
beeinflussen die Formen der Kristalle. Durch Drehung der gekreuzten Pol-Filter im Mikroskop
lassen sich Schattierungen von Schwarz-Weiß bis zu den Spektralfarben variieren. So
entstehen Bilder von unendlicher Vielfalt, die sich aber nicht wiederholen lassen.
Mikroskop Olympus CH 2,
mit 40- und 100-facher Vergrößerung
Spiegelreflex Kamera Olympus (analog)
Alle Aufnahmen sind ohne digitale Bearbeitung.
Kurzvita Una Jacobs
- Studium der Biologie und Promotion in München.
- Zusammen mit dem Biologen J. Jacobs längere Aufenthalte in den USA, Kenia und Süd-Amerika.
- Seit 1978 Veröffentlichung zahlreicher Naturbilderbücher und Sachbücher, die in 13 Sprachen übersetzt wurden.
- Mehrere Preise im Bereich Kinder- und Jugendbuch
- Ausstellungen der Illustrationen im In- und Ausland
- Seit 2002 Beschäftigung mit Fotografie, besonders der experimentellen Mikrofotografie. Kristalle unter dem Mikroskop, Pflanzenquerschnitte und Spiegelungen in Glas
Eindrücke aus der Ausstellung
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