Apfel, Birne, Quitte
Erntedank mit Apfelfrüchten
Veranstaltet vom Botanischen Garten München-Nymphenburg in Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Freising.
Ausstellungsdaten
Dauer
Samstag, 29. September 2012 bis Sonntag, 7. Oktober 2012
Öffnungszeiten
Täglich durchgehend von 9 bis 17:30 Uhr
im September; von 9 bis 16:30 Uhr im Oktober.
Das Freiland des Gartens ist am Abend eine halbe Stunde länger
geöffnet; die Gewächshäuser schließen gleichzeitig mit der Ausstellung.
Ort
Botanischer Garten München-Nymphenburg, Menzinger Str. 65, 80638 München:
Winterhalle
Zugang
Über den Haupteingang (nächstgelegener Eingang zur Winterhalle):
Menzinger Straße 65. oder über Südeingang: Erreichbar zu Fuß über
den Schlosspark Nymphenburg oder mit dem Fahrrad über die Maria-Ward-Straße
und den Radweg „Alte Menzinger Straße“.
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Der Haupteingang ist direkt erreichbar mit Trambahn Linie 17 und Bus 143,
Haltestelle Botanischer Garten.
Eintrittspreis (Tageskarte): Erwachsene 5 €, ermäßigt 3 €
Kinder bis zu 12 Jahren haben freien Eintritt, Zutritt in den Botanischen
Garten ist jedoch nur in Begleitung Erwachsener erlaubt. Im Eintrittspreis
enthalten ist der Gartenbesuch einschließlich der Gewächshäuser und der Ausstellung.
Unsere diesjährigen Erntedank-Ausstellung widmet sich
vorwiegend den Apfelfrüchten. Darunter versteht man nicht nur
den Apfel (Gattung Malus) selbst, sondern alle Früchte, die
morphologisch gesehen den gleichen Aufbau haben. Die Apfelfrucht ist eine Scheinfrucht,
da das Fruchtfleisch vom Blütenboden (und nicht vom Fruchtknoten) gebildet wird. Im
Zentrum sitzt in Form des Kerngehäuses die eigentliche Frucht mit den Samen, den Apfelkernen.
Apfelfrüchte sind typisch für einen Teil der Rosengewächse (Rosaceae), für die
Kernobstgewächse. Außer dem namensgebenden Apfel zählen dazu auch Birne (Pyrus),
Quitte (Cydonia) und Scheinquitte (Chaenomeles) sowie
Vogelbeere (Sorbus), Weißdorn (Crataegus), Zwergmispel
(Cotonaeaster), Apfelbeere (Aronia) und andere mehr.
In der Winterhalle wird vor allem die enorme Vielfalt der Apfelsorten ins Auge fallen.
Etwa 200 Apfelsorten, die vor allem von den Obstwiesen Anton Bauers
in Jarzt stammen, werden gezeigt. Ein Novum in der Erntedank-Ausstellung ist die
Demonstration von etwa 50 verschiedenen Birnen- und Quittensorten.
Letztere kommen aus Niederbayern, vom Lehr- und Beispielsbetrieb Deutenkofen.
Bei weiteren 50 Sorten an Äpfeln und Birnen muss man ganz genau hinsehen, um zu erkennen,
dass sie nicht zum Anbeißen geeignet sind. Es handelt sich nämlich um historische
Fruchtmodelle. Diese sind eine Leihgabe der Versuchsstation für Obstbau in Schlachters,
die zur Staatlichen Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan, TU, gehört. Es ist
seit langem das erste Mal, dass diese naturgetreuen Modelle außerhalb von Schlachters
gezeigt werden – eine kleine Sensation.
Ebensowenig zum Verzehr geeignet – was man ihnen allerdings auch gleich ansieht – sind
die Holzäpfel und Holzbirnen aus der Hand von Volkmar Zimmer. Die
sorgfältig, einschließlich des Stiels gedrechselten Früchte zeigen keine Obstsorten,
sondern vermitteln einen Eindruck von der Vielfalt heimischer und exotischer Holzarten.
Auf die Darstellung von Apfelsorten hat sich der Künstler Brian Auspitz
spezialisiert. Er malt sie in Öl auf handliche Tafeln. Für die Erntedank-Ausstellung
hat er 44 verschiedene Sorten ausgesucht, die als Apfelmosaik an Stellwänden in der
Winterhalle zu sehen sein werden.
Abgerundet wird die Ausstellung durch einen Stand, der über Bienen und Honig informiert,
durch Banner der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) sowie durch einen
reich geschmückten Erntewagen und Blumen der Gärtner/innen des Botanischen Gartens.
Die in der Ausstellung integrierten Obstgehölze stammen von der Baumschule Brenninger.
Einige Apfelsorten, die von den Streuobstwiesen Anton Bauers stammen, können wie im
Vorjahr am Stand des Botanischen Gartens in der Winterhalle gekauft werden. Dort gibt
es auch wieder den Honig vom Maja Högner und wer sich für einen der ausgestellten
Obstbäumchen interessiert, kann auch diesen am Stand erwerben.
Eine etwas größere Auswahl an Streuobstfrüchten gibt es dann beim kleinen herbstlichen
Früchte-Markt vom 5. bis 7. Oktober 2012. Auf dem Markt wird neben
Obst und Produkten daraus, auch selbstgemachter Apfelkuchen vom Schmankerl Service der
Erdinger Bäuerinnen angeboten und am letzten Tag, dem Sonntag (7. Oktober) locken warme
direkt am Ort zubereitete Apfelkücherl. Wer eigene Äpfel zu Saft pressen lassen will,
kann sie am Samstag und am Sonntag (6. und 7. Oktober) mitbringen. Dann wird eine mobile
Obstpresse zur Verfügung stehen.
Über zahlreichen Besuch von Ausstellung und Markt würden wir uns gartenseits sehr freuen.
(Download: Begleitprogramm zur Ausstellung
mit einer kulinarischen Führung, einem Vortrag zur Apfelallergie, Beratung beim Obstbaumschnitt
und einer Obstsortenbestimmung.)
Bilder zur Ausstellung
Blick in die Winterhalle, in der Mitte und rechts verschiedene Apfelsorten
aus dem Obstgarten von Anton Bauer in Jarzt, im Hintergrund die Bilder
von Brian Auspitz, links davon die Quitten.
Quittenvielfalt aus dem Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau, Deutenkofen
Erntewagen des Botanischen Gartens
Details des Erntewagens im Uhrzeigersinn: Rosskastanien, Quitten, Paprikafrüchte, Weißdornfrüchte
Die Vielfalt der Äpfel ist enorm. Über die Sortenzahl gibt es unterschiedliche
Auffassungen. Man spricht von 20.000 und mehr Sorten weltweit.
In Deutschland werden etwa 1.000 Apfelsorten angebaut. 240 Sorten sind in der Halle zu sehen.
Ihr appetitlicher Duft füllt die ganze Halle aus.
Fotos: Franz Höck, Botanischer Garten München-Nymphenburg
Text: Ehrentraud Bayer, Botanischer Garten München-Nymphenburg
Ausgestellt sind auch über 40 Birnensorten. Darunter die 'Schweizerhose',
eine vor mehr als 200 Jahren in der Schweiz entstandene Sorte. Der Name bezieht
sich auf die grün-gelben Streifung, die an die Streifen der Hosen der
Schweizer Garde erinnert.
Ihrem Namen alle Ehre macht die Birne der Sorte 'Rote Williams' Christ.
Bei diesen in einer Vitrine ausgestellten Birnensorten handelt es sich um
historische Fruchtmodelle der Firma Somso aus dem Modellfrüchtekabinett der
Versuchsstation Schlachters. Die naturgetreuen Modellfrüchte werden erstmals
außerhalb von Schlachters gezeigt. Sie dienten ehemals zum Sortenlernen für
Obstbau- und Baumwartschüler.
Holzbirnen im wahrsten Sinne des Wortes kommen aus der Werkstatt von Volkmar Zimmer aus Germering.
Den meisten ist unbekannt, dass es auch bei Quitten verschiedene Sorten gibt. In der Ausstellung sind verschiedene Quitten zu sehen.
Quittenbäume finden sich im Botanischen Garten im Nutzpflanzenrevier und in der Ökologischen Abteilung
Eine kleine Auswahl der Bilder von Brian Auspitz
Zabergäurenette
Glockenapfel
Topas
Fotos, Repros und Text: Ehrentraud Bayer, Botanischer Garten München-Nymphenburg
Ausstellung in der Winterhalle und Leihgeber
Etwa 200 alte und moderne Apfelsorten, bis zu 50 Birnen- und Quittensorten (frische Früchte in kleinen Körben)
- Anton Bauer, Jarzt b. Fahrenzhausen, Kreis Freising
- Dr. med. Siegfried Ascher, Feldkirchen b. München
- Lehr- und Beispielsbetrieb Deutenkofen, Bezirk Niederbayern
Bienen und Honig
Informationsstand der Imkerin Maja Hoegner, Bienenzuchtverein Nymphenburg
Holzäpfel und Holzbirnen
Volkmar Zimmer, Germering
Historische Fruchtmodelle (Äpfel, Birnen)
Leihgabe aus dem Modellfrüchtekabinett der Versuchsstation für Obstbau Schlachters, Staatliche Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan
Apfel-Ölgemälde
Brian Auspitz, Pullach b. München
Erntewagen, Blumen, Obstbäume
- Botanischer Garten München-Nymphenburg
- Baumschule Brenninger
Banner
- Botanischer Garten München-Nymphenburg
- Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
- Institut für Agrarökologie, Ökologischen Landbau und Bodenschutz, Arbeitsbereich Agrarökosysteme, Landschaftsentwicklung (IAB 4)
Stand des Botanischen Gartens
Postkarten, Gewächshausführer u.a., Apfel- (einige Sorten von A. Bauer) und Honigverkauf (M. Högner)
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