Große Pilz-Ausstellung
Veranstaltet vom Verein für Pilzkunde München e.V.
und dem Botanischen Garten München-Nymphenburg
14. – 16. September 2012
Täglich geöffnet von 9 bis 17:30 Uhr
Ort: Winterhalle des Botanischen Gartens München-Nymphenburg
Menzinger Str. 65, 80638 München
Eintrittspreis: 5 €, ermäßigt 3 €
(Botanischer Garten einschließlich Ausstellung)
„Auf geht`s in die Schwammerl“, heißt es Mitte September wieder im
Botanischen Garten. Drei Tage lang kommen dann Schwammerlfreunde und Pilzverrückte
auf ihre Kosten und die sonst im Botanischen Garten dominierenden chlorophyll-grünen
Lebewesen müssen in der Aufmerksamkeit etwas in den Hintergrund treten.
Pilze sind faszinierende Lebewesen, derer wir oft erst gewahr werden, wenn
sie ihre so genannten Fruchtkörper bilden, eben die für uns sichtbaren Schwammerl.
Manche werden überaus geschätzt und sind äußerst gesucht, andere sind nachgerade
gefürchtet. Es gibt sie in vielerlei Farben, Größen, Formen, Geschmacksrichtungen,
Gerüchen und Giftigkeitsgraden. Was für eine enorme Vielfalt das Reich der
Pilze birgt, wird in der Ausstellung anschaulich vermittelt. Zudem stehen Fachleute
aus dem Verein für Pilzkunde München e.V.
bereit, die den Wissbegierigen gern alles über Vorkommen, Lebensweise und Besonderheiten
der einzelnen Pilzarten erzählen.
Wie viele hunderte von Pilzarten ausgestellt werden, hängt davon ab wie gut oder
schlecht das jeweilige Pilzjahr ausfällt. Auf jeden Fall aber erwartet die Besucherinnen
und Besucher eine reiche Auswahl an frischen Pilzen, die von den
Mitgliedern des Pilzvereins sorgfältig bestimmt und mit dem
deutschen und lateinischen Namen beschriftet werden. Wer selbst Schwammerl gesammelt
hat und sie nicht sicher bestimmen kann, hat Gelegenheit, sich wie in den vergangenen
Jahren von den Mitgliedern des Pilzvereins fachmännisch beraten lassen.
Laufend werden auch interessante Führungen durch die Ausstellung angeboten.
Für den Besuch des Botanischen Gartens einschließlich der Pilz-Ausstellungen beträgt
der Eintritt 5 €, ermäßigt 3 €. Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr
haben freien Eintritt.
Erreichen kann man die Ausstellung am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Tram 17
und Bus 143, fahren praktisch vor die Haustür, in dem Fall ist das der Haupteingang in
der Menzinger Straße 65. Der Name der Haltestelle lautet: Botanischer Garten.
Eindrücke aus der Pilzausstellung 2012
Blick in die Pilzausstellung 2012
Wagen mit Saftlingen, Ellerlingen und anderen
Blick auf die Bovistaufsammlungen
Der Flaschenstäubling oder Flaschenbovist, Lycoperdon perlatum,
ist in Nadel-und Mischwäldern sehr häufig. Er wird 3 – 10 cm hoch.
Junge Exemplare, die innen noch weiß sind, können als Speisepilz verwendet werden.
Ein sehr häufiger und schmackhafter Speisepilz ist der vielen gut bekannte
Maronenröhrling, Xerocomus badius. Er kommt vor allem in Nadelwäldern
vor und ist dort sehr häufig, seltener trifft man ihn in Laubwäldern an. Leider ist
diese Pilzart immer noch radioaktiv belastet.
Der Hut des zierlichen Knopfstieligen (Büschel-)Rüblings, Gymnopus confluens,
ist maximal 4 cm breit. Der Pilz kommt in Laubwäldern vor und ist sehr häufig. Er ist
nicht giftig. Wegen seiner Dünnfleischigkeit findet er selten Verwendung als Speisepilz,
wird aber verschiedentlich als Würzpilz geschätzt.
Wohl einer der am besten bekannten und gut zu erkennenden Giftpilze ist der
Fliegenpilz, Amanita muscaria.
Das Zitronengelbe Reisigbecherchen, Bisporella citrina
(syn. Calycella citrina) gehört als einziger der hier genannten zu den
Ascomyceten, der Klasse der Schlauchpilze (alle oben genannten zählen
zu den Basidiomyceten, den Ständerpilzen). Man findet diesen sehr
kleinen, nur 1 – 3 mm großen Pilz an abgestorbenem, entrindetem Laubholz,
das am Boden liegt. Der Pilz ist häufig und ist – schon allein wegen seiner
Größe – kein Speisepilz.
Artbestimmungen: Verein für Pilzkunde München e.V.
Fotos und Text (z.T. aus der Ausstellung): Ehrentraud Bayer, Botanischer Garten München-Nymphenburg
Eindrücke aus dem Vorjahr
Blick in die Pilzausstellung 2011
Der Netzstielige Hexenröhrling, Boletus luridus, ist bei uns häufig
und gedeiht in der Nähe von Buchen, Birken, Eichen und Linden. Er ist essbar, muss
aber vor dem Verzehr 20 Minuten lang gekocht werden.
Kein Speisepilz, so heißt es dagegen beim leuchtend gelben Klebrigen Hörnling,
Caloceras viscosa, der an morschem Nadelholz gedeiht und bei uns sehr häufig vorkommt
Die Farbenvielfalt der Pilze wird oft verkannt. Hier der auffällig gefärbte, sehr seltene
und in seinem Bestand stark gefährdete Granatrote Saftling, Hygrocybe punicea.
Der Pilz kommt auf ungedüngten Weiden und Wiesen vor.
Fotos: Franz Höck, Botanischer Garten München-Nymphenburg
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