Die Hochgebirgsflora Südwest-Chinas
Montag, 2. August 2010
Vortrag von Herrn Dr. W. Bernhard Dickore,
Botanische Staatssammlung München
Beginn: 19 Uhr
Ort: Großer Hörsaal des Botanischen Instituts
Menzinger Str. 67, 80638 München
Eintritt frei, Gäste willkommen
Die Gebirge Südwest-Chinas, die auch unter der noch wenig gebräuchlichen Bezeichnung
„Hengduan Shan“ zusammengefasst werden, bilden den Ost- und Südostrand des Tibetischen
Plateaus und sind durch gigantische Schluchten der Oberläufe der größten Ströme Asiens
reich gegliedert. Sie zeichnen sich durch eine gewaltige Reliefenergie und weltweit
nahezu einzigartige Kontinuität der Waldvegetation aus, die von den Tropen bis zur
„borealen“ oder alpinen Waldgrenze reicht.
Wahrscheinlich auch aus geologischen und
klimatischen Gründen bilden die Gebirge Südwestchinas den einzigen überwiegend außerhalb
der Tropen gelegenen „Biodiversitäts-Hotspot“ der Erde. Neben bekannten „Lebenden Fossilien“
der Waldstufe, wie dem Großen Panda (Ailuropoda melanoleuca)
und dem Tauben- oder Taschentuchbaum (Davidia involucrata),
ist auch die alpine Stufe durch außerordentlichen Artenreichtum gekennzeichnet. Die
Gebirge Südwest-Chinas haben nicht nur zahlreiche bekannte Gartenpflanzen hervorgebracht
(z.B. Rhododendron, Meconopsis, Cotoneaster) sondern beherbergen auch die
maximale Diversität in vielen anderen für die gemäßigten Breiten und Gebirge der
Nordhalbkugel charakteristischen Formenkreisen. Während z.B. Enzian-
(Gentiana) und Steinbrech-Arten (Saxifraga) in die
hunderte gehen, ist das Edelweiß (Leontopodium) mit mindestens
15 überwiegend endemischen Arten in den Gebirgen Südwest-Chinas vertreten.
© 2022 Bot. Garten München-Nymphenburg - Datenschutz - Barrierefreiheit – Impressum – Englisch