Große Pilzausstellung
Veranstaltet vom Verein für Pilzkunde München e.V.
und dem Botanischen Garten München-Nymphenburg
Ausstellungsdaten
18. – 20. September 2009
Die Ausstellung in der Winterhalle
ist täglich von 9 – 17:30 Uhr geöffnet.
Eintrittspreis: 5 €, ermäßigt 3,50 €,
für Garten und Ausstellung
Pilzberatung durch den Verein für Pilzkunde München e.V.
Pilzbuchversteigerung in der Winterhalle
am Samstag, den 19. September 2009, ab 14.00 Uhr
Bücher für die Versteigerung können während der Ausstellung bis kurz vor
der Versteigerung in der Winterhalle abgegeben werden.
13. Frischpilzausstellung
Die Besucherinnen und Besucher erwartet wieder eine reiche Auswahl an über
400 frischen Pilzen, die von den Mitgliedern des Pilzvereins sorgfältig bestimmt
und mit dem deutschen und lateinischen Namen beschriftet wurden.
Man darf gespannt sein, welche Raritäten und Besonderheiten dieses Mal dabei
sind. Oder welche harmlos aussehenden Schwammerl tückisches Gift enthalten,
während andere, deren Anblick wenig Vertrauen erweckend ist, möglicherweise
wunderbare Speisepilze sind. Für Pilzbegeisterte ist die Ausstellung ein
wahres Eldorado!
Wer selbst "Schwammerl" gesammelt hat, kann sich wie in den vergangenen Jahren
von den Mitgliedern des Pilzvereins fachmännisch beraten
lassen. Laufend werden auch interessante Führungen durch
die Ausstellung angeboten.
Und wer möchte kann sich am Samstag, den 19. September um 14 Uhr an der
Versteigerung von Pilzbüchern beteiligen. Mit dem Erlös
wird die Arbeit des Pilzvereins unterstützt. Bücher für die Versteigerung
können ab Freitag gern in der Winterhalle abgegeben werden.
Für Rückfragen steht Ihnen Herrn Peter Karasch, 1. Vorsitzender des Vereins für Pilzkunde,
E-Mail: peter.karaschpilze-muenchen.de, zur Verfügung.
Die Winterhalle des Botanischen Gartens
erreichen Sie am schnellsten über den Haupteingang an der Menzinger Straße.
Anfahrt mit Trambahn Nr. 17 oder Bus 143,
Haltestelle Botanischer Garten.
Pilzausstellung 2009
Sie sind ganz eigene und faszinierende Lebewesen, weder Pflanze noch Tier
und sie kommen in großer Vielfalt besonders in Wäldern, auf Wiesen oder auf
abgestorbenen Gehölzen vor. Gemeint sind natürlich die Pilze. An die 5000
Arten gibt es allein in Bayern. Um auch nur einen Teil davon, auf den ersten
Blick erkennen und richtig benennen zu können, bedarf es intensiver Übung
und langer Erfahrung.
Die Mitglieder des Pilzvereins München e.V. teilen drei Tage lang ihr
vielseitiges Wissen mit dem Publikum im Botanischen Garten. Auf langen mit
Lauberde und Laubstreu bedeckten Tischen haben sie eine beeindruckende
Anzahl an unterschiedlichsten "Schwammerln" aufgebaut, pilzsystematisch
geordnet und beschriftet. Man liest von Stinkenden Stäublingen, vom
Spitzgebuckelten Rauhkopf, vom Strubbelkopfröhrling oder vom Buchen-Schleimrübling.
So richtig genießbar klingt letzterer ja nicht, aber das beigesteckte
Schildchen belehrt uns eines Besseren: essbar, heißt es da. Und so sind
auf jedem Etikett nicht nur der deutsche Name, die lateinische Bezeichnung,
das Vorkommen und die Gefährdungsstufe verzeichnet, sondern auch die mögliche
Verwendbarkeit oder eben Nichtverwendbarkeit des Pilzes. Richtig spannend
ist das! – Manch ein Exemplar sieht völlig harmlos aus und ist doch
giftig, ja tödlich giftig. Da gruselt man sich – aus sicherer
Betrachterposition – zugegebenermaßen gern ein wenig …
Für alle, die sich für die Vielfalt und Besonderheiten unserer heimischen
Natur interessieren und ganz speziell für Pilzfreunde ist die Pilzausstellung
im Botanischen Garten genau das Richtige. Verpassen sollte man es in der
Ausstellung auch nicht, an einer der höchst interessanten Führungen durch
die Mitglieder des Pilzvereins mitzumachen.
Und wer sich über aufliegende Platzdeckchen, Hüte und Handtaschen in der
Ausstellung wundert, dem sie verraten, dass es sich um reine Pilzprodukte
handelt. Die an weiches Wildleder erinnernden Textilien sind aus Zunderschwamm
gefertigt.
Pilzbilder
![]() Spitzgebuckelter oder Spitzkegeliger Rauhkopf, Cortinarius rubellus Dieser Pilz gedeiht unter Fichten, Kiefern und in der Nähe von Heidelbeeren. Er ist tödlich giftig, die ersten Vergiftungssymptome treten, auch beim Verzehr größerer Mengen, erst nach einigen Tagen auf. |
![]() Buchen-Schleimrübling, Oudemansiella mucida Dieser hübsche zarte büschelig wachsende Pilz wird sowohl als ungenießbar, als auch als essbar eingestuft. Er wächst an totem Buchenholz. |
Geklopft und gewalzt ergeben die Fruchtkörper des Zunderschwamms, Fomes fomenatarius,
wildlederartige Flecken, die unter anderem zu Hüten weiterverarbeitet werden können.
Scharfer Korkstachling, Hydnellum peckii
Dieser kurios aussehende Pilz gedeiht unter Nadelbäumen in Mittelgebirgen.
Wegen seines in jungem Zustand weißen Fruchtkörpers, an dessen Oberfläche
tröpfchenförmig eine rote Flüssigkeit austritt, wird Hydnellum peckii
im englischen Sprachgebrauch auch "bleeding tooth fungus" genannt, übersetzt
"Blutender Zahnpilz". Die rote Flüssigkeit enthält ein Pilzpigment namens
Atromentin, das die Gerinnung verhindert, ähnlich wie Heparin. Im Alter verfärbt
sich die höckerig-unebene Oberfläche rosa- bis schwarzbraun. Die Unterseite ist
dicht bestachelt. Daher und vom scharfen Geschmack des Fruchtfleisches rührt die
deutsche Bezeichnung Scharfer Korkstachling. Der Pilz ist nicht essbar!
Netzstieliger Hexenröhrling, Boletus luridus
Zur gleichen Gattung wie der Steinpilz (Boletus edulis) zählt der
Netzstielige Hexenröhrling, Boletus luridus. Das Fleisch dieses
Röhrenpilzes mit dem gefährlichen Namen ist essbar. Allerdings erst nachdem er
gargekocht oder ganz durchgebraten ist. Er ist jedoch mit Vorsicht zu genießen,
da es insbesondere bei gleichzeitigem Alkoholgenuss immer wieder zu
Unverträglichkeiten kommt. In rohem Zustand ist der Hexenröhrling giftig.
Typisch ist für diesen Pilz, dass der gelbliche bis orangefarbene Stiel mit
mehr oder weniger dichten bräunlichen langen Netzmaschen überzogen ist. Das
Fleisch ist im Anschnitt blassgrau und verfärbt sich an der Schnittstelle rasch
nach Dunkelblau.