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Gewächshäuser
Orchideenhaus (Haus 1)
Das Orchideenhaus schließt südlich an das Kakteenhaus an. Hier wachsen vor allem Orchideen, aber auch zahlreiche weitere Pflanzen mit feuchtwarmen Klimaansprüchen.



Viele unterschiedliche Blütenpflanzen lassen die Üppigkeit und Vielgestaltigkeit tropischer Sträucher und Kräuter nur erahnen.



Neben dem zentralen kleinen Wasserbecken erheben sich mächtige Baumstämme mit verschieden Aufsitzerpflanzen (Epiphyten). Dahinter blühen, fast das ganze Jahr über die bananenverwandten großen Heliconien. In den Seitenbeeten stehen Tropenpflanzen der verschiedensten Familien, die in den unterschiedlichen Jahreszeiten ihre Blüten zeigen.

Für die akustische Atmosphäre eines Urwalds sorgen kleine tropische
Baumsteigerfrösche (Dendrobates auratus, Epipedobates tricolor),
die durch ihr lautes grillenhaftes Zirpen auffallen, aber nur sehr schwer
zu finden sind.
Nicht alle Orchideen benötigen hohe Temperaturen zu ihrem Wachstum, aber die
prächtigsten und wertvollsten Arten dieser Pflanzenfamilien sind in solchen
Klimaregionen beheimatet. Durch ihre Exklusivität und ihren hohen Handelswert
wurden viele Orchideen in ihrer Heimat nahezu ausgerottet. Deshalb sind alle
geschützt; ihr Handel ist gesetzlich reglementiert.

Die Orchideen besitzen eine spektakuläre Lebensstrategie. Der gesamten
Pollen, der bei den übrigen Blütenpflanzen in Staubform vorliegt, ist bei
den meisten Orchideen-Arten zu Pollenpaketen (Pollinien) vereinigt.
Deswegen ergeben sich sehr hohe Samenmengen nach erfolgreicher Bestäubung.
Es wurden schon Mengen von über einer Million Samen pro Samenkapsel gezählt.
Die Samen sind dementsprechend staubfein, sie besitzen kein Nährgewebe und
sind aufgrund ihres geringen Gewichtes gut flugfähig.
Erreicht ein Orchideensame einen geeigneten Pilz, so wird er infiziert.
Er beginnt zu keimen, nachdem er Teile der Pilzhyphe verdaut hat.
Normalerweise geht die Orchidee eine dauerhafte Bindung zu ihrem Pilz
ein. Der Pilz erschließt ihr verschiedene Mineralien, die Orchidee
gibt ihrem Partner überschüssige Kohlenhydrate ab. In unseren Gewächshäusern
gedeihen die Orchideen auch ohne ihre Symbiosepilze. In der Natur ist
die Keimungsrate sehr gering, denn die Wahrscheinlichkeit, den geeigneten
Pilz innerhalb der kurzen Lebensdauer zu finden, ist minimal.
Bereiche
- Afrika- und Madagaskarhaus (Halle C)
- Baumfarne (Haus 10)
- Bromelien und Araceen (Haus 8)
- Cycadeen (Haus 9)
- Fleischfressende Pflanzen (Haus 4a)
- Geweihfarne (Haus 12)
- Großes Kakteenhaus (Halle A)
- Grüner Saal (Haus 7)
- Kalthaus (Haus 11)
- Mexikohaus (Haus 6)
- Orchideenhaus (Haus 1)
- Palmenhaus (Halle B)
- Tropische Nutzpflanzen (Haus 2)
- Victoriahaus (Haus 3)
- Wasserpflanzen (Haus 4)
- Wüstenpflanzen (Haus 5)
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