10. April 2012: Unsere Pflanzen
Disocactus macranthus
Im südlichen Mexiko, in den Provinzen Oaxaca, Veracruz und Chiapas, liegt die Heimat dieser attraktiven Kakteenart. Die Pflanzen kommen dort auf einer Höhe von 830 - 1900 m vor.
Die Art Disocactus macranthus (Alexander) Kimnach & Hutchison
wurde von Alexander erstmals 1942 unter dem Namen Pseudorhipsalis macrantha gültig
beschrieben; 1957 wurde die Art dann in die Gattung Disocactus gestellt.
Der erste Teil des Gattungsnamens (Disocactus) setzt sich zusammen aus den
beiden griechischen Wörtern dis = zweimal und isos = gleich. Diese Bezeichnung
bezieht sich auf den beiderseits der Mittelachse abgeflachten blattartigen Spross.
Umgangssprachlich werden alle Kakteen mit dieser Sprossstruktur auch „Blattkakteen“ genannt.
Das Artepitheton macranthus = großblütig weist auf die ansehnlichen Blüten hin.
Auf Grund der attraktiven Blüten wird Disocactus macranthus im englischen
Sprachraum auch zur Gruppe der „Orchid Cacti“, der sogen. Orchideenkakteen, gezählt.
![]() Die blattartig abgeflachten chlorophyllhaltigen Sprosse übernehmen die (Assimilations-)Funktion der fehlenden Blätter. Links im Bild eine Blütenknospe. |
![]() Die Blüten sind innen zitronengelb, außen dunkler gelb gefärbt. Sie strömen einen angenehmen Duft aus. |
Die Blüten sind proterandrisch, d.h. es reifen zuerst die zahlreichen Staubblätter – die
Antheren öffnen sich und geben den Pollen frei. Dann erst schiebt sich der Griffel mit
seiner zunächst noch geschlossenen, dann sternförmig geteilten Narbe hervor. (Rechte obere
Blüte - Narbenäste noch geschlossen.)
![]() Die Narbenäste öffnen sich erst, wenn der Griffel die Staubblätter längenmäßig überragt. So wird Selbstbestäubung vermieden. |
![]() Blühende Exemplare von Disocactus macranthus sind derzeit in Halle A, der Eingangshalle der Schaugewächshäuser, ausgestellt. |
Wer die Blütenpracht bewundern möchte, sollte umgehend in den Botanischen Garten kommen.
Literatur
Anderson, E.F. 2005: Das große Kakteen-Lexikon, Deutsche Ausgabe, 1. Auflage.
Genaust, H. 1996: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.